Erfolgsfaktor Resilienz: Warum Resilienztrainings Ihre Zukunft sichern
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die 7 Schlüssel der individuellen Resilienz Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter*innen dabei unterstützen, ihre täglichen Herausforderungen mit mehr Engagement und Zufriedenheit anzugehen. Resiliente Mitarbeiter*innen wiederum bedeuten langfristige Vorteile für Ihr Unternehmen.
Trainings für mehr individuelle Resilienz haben mancherorts den Ruf von „Psychokram“ – ein, zwei Tage die Seele streicheln, aber danach läuft der Arbeitsalltag weiter wie vorher. Solche Vorurteile verkennen, wie groß die Vorteile von Resilienztrainings für Unternehmen sind und wie stark sie zum Unternehmenserfolg beitragen können.
Führungskräfte sind hohen Belastungen ausgesetzt
Ein gutes Beispiel dafür ist Frau Daller. Sie ist Abteilungsleiterin im Kundenmanagement einer großen Versicherung. Ihr Arbeitsalltag ist geprägt von hohem Zeitdruck: Sie hat immer mehr Aufgaben und Anfragen, als sie an einem Tag bewältigen kann; oft muss sie Ausfälle in ihrem Team auffangen, weil im Unternehmen öfters Mitarbeiter*innen wegen Krankheit ausfallen und kontinuierlich Stellen neu besetzt werden müssen. Im Unternehmen herrscht im Grunde ein harmonisches Klima, aber Frau Daller äußert öfters ihren Ärger über die Unselbständigkeit ihres Teams und würde sich wünschen, dass sie sich weniger um das Tagesgeschäft kümmern müsste. Seit einiger Zeit unterlaufen ihr häufiger Konzentrationsfehler, sie übersieht Fälle, die ihr Eingreifen erfordern würden und die laufen dann prompt schief. Im engeren Kollegenkreis berichtet sie von Schlafstörungen und hat wohl auch privat gerade mit Problemen in der Partnerschaft zu kämpfen.
Obwohl sie es schwierig findet, sich zwei Tage aus dem Tagesgeschäft herauszuziehen, ergreift sie die Gelegenheit, an einem der Trainings aus einer Trainingsreihe „Resilienz für Führungskräfte“ teilzunehmen, das HR für ihr Unternehmen organisiert. Die Ausschreibung dafür hat sie angesprochen:
„Belastungen abbauen und Ressourcen aufbauen: Im fundierten Resilienztraining erhalten Führungskräften Unterstützung, um situationselastisch mit Veränderungen und schwierigen Situationen umzugehen. Mit Resilienz bleiben Sie stabil und leistungsstark und führen ihre MitarbeiterInnen souverän.“
Ihre HR-Business-Partnerin hat sie außerdem darin bestärkt, ihre Resilienz als Vorbild für ihr Team zu entwickeln und zu erfahren, wie sie das Team resilienter machen kann.
Das Resilienztraining
Vor dem Training füllt Frau Daller einen Fragebogen zur Vorbereitung aus, in dem sie sich konkret damit auseinandersetzt, an welchen Stellen sie sich genau Veränderungen wünscht. Dabei kommt sie immer wieder auf zwei Faktoren zurück: Zum einen dem Wunsch, sich mehr auf strategische Aufgaben fokussieren zu können, und zum anderen, dass sie die Themen aus der Arbeit „mit nach Hause“ nimmt und sich vor Gedanken und Sorgen nicht erholen kann. Diese beiden Faktoren behält sie während des Trainings im Hinterkopf als Rahmen, in denen sie die Resilienz-Strategien, die sie kennenlernt, anwenden möchte.
Die beiden Trainingstage verbringt sie gemeinsam mit neun anderen Teilnehmer*innen aus ihrem Unternehmen, und sie beschäftigen sich mit diesen Themen:
- Der Umgang mit Belastungen,
- Unveränderliches akzeptieren lernen,
- mit realistischem Optimismus in die Zukunft blicken,
- auf die eigenen Stärken vertrauen lernen,
- Verantwortung für sich und das eigene Wohlergehen übernehmen,
- sich des eigenen unterstützenden Netzwerks bewusst werden,
- Werte erkennen und für Lösungswege anwenden,
- attraktive Ziele für die weitere Umsetzung setzen.
Mit diesen Themen werden im Training die sieben Resilienzschlüssel Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung, Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung und Zukunftsorientierung behandelt. Sie erfährt die wissenschaftlichen Hintergründe zu diesen psychologischen Konzepten und warum sie im Arbeitskontext wirken; den größten Teil des Trainings nehmen aber Übungen ein, in denen sie und ihre Trainingskolleg*innen direkt an ihren eigenen Resilienzschlüsseln arbeiten. Viele Übungen werden in Kleingruppen durchgeführt, in denen sich die Teilnehmer*innen intensiv austauschen und gemeinsam Ideen entwickeln können. Es gibt auch Übungen in Einzelreflexion, von denen Frau Daller eine als besonders nachhaltig empfindet: Nämlich diejenige, in der sie sich ihre persönlichen Werte bewusst macht und wie sie diese im Arbeitskontext praktisch umsetzen kann. Dabei resümiert sie auch, wo ihre persönlichen Werte mit den Unternehmenswerten ineinandergreifen und wie sie sie in ihrem Team stärker betonen könnte.
Nach dem Resilienztraining fühlt sich Frau Daller motiviert, ihre Prioritäten klarer an ihren Werten auszurichten, um sich auf die wichtigen Arbeitsprozesse fokussieren zu können. Zudem möchte sie Arbeits- und Pausenzeiten bewusster trennen, um durch die Abwechslung von Konzentration und Entspannung ihre Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen. Sie ist überrascht, wie gut es ihr getan hat, sich diese zwei Tage lang mit ihren Reaktionen auf und ihrem Anteil an den Prozessen im Unternehmen zu beschäftigen und wie viele gute Ideen sie mitgenommen hat, um gemeinsam mit ihrem Team anstrengende Situationen besser zu bewältigen.
Direkte Veränderungen im Arbeitsalltag
Frau Daller hat sich noch im Training zwei Ziele gesetzt: Sie hat den Wert „Innovation“ als einen wichtigen Wert identifiziert und möchte ihn in ihrem Team stärker leben. Sie weiß, dass Innovation und Kreativität mit Fehlern einhergeht – deswegen führt sie in ihren wöchentlichen Teamsitzungen den „Fehler der Woche“ ein, der von allen gemeinsam gekürt wird, um einerseits solche Fehler in Zukunft zu vermeiden und um andererseits zu zeigen, welche unerwarteten positiven Auswirkungen die Fehler nach sich zogen. Das Team ist anfangs skeptisch, als die Team-Mitglieder dann aber feststellen, dass sie nicht bloßgestellt werden, öffnen sie sich mehr und mehr. Und nach einigen Wochen erzählt zum ersten Mal ein Teamleiter davon, dass er einen Fehler dank des „Fehlers der Woche“ von jemand anderem nicht wiederholt hat und bedankt sich aufrichtig für diesen Fehler.
Gleichzeitig zahlt diese neue Arbeitsweise auch auf Ihr Ziel ein, dem strategischen Anteil ihrer Arbeit mehr Raum zu geben. Denn dadurch, dass sie sich weniger im Mikromanagement verliert und weniger ihr Team „nachkorrigiert“, hat sie mehr Zeit, sich ihren eigentlichen Führungsaufgaben zu widmen. Und je mehr Freiraum die Mitarbeiter*innen verspüren, desto selbständiger beginnen sie zu arbeiten – eine Win-Win-Situation.
Zum Anderen will Frau Daller zum Arbeitsende ein Ritual durchführen, das klar den Arbeits- vom Freizeitbereich trennt, um sich besser erholen zu können und langfristig leistungsfähig zu bleiben. Dafür fährt sie ihren Computer herunter, anstatt in nur in Stand-By-Modus zu lassen. Außerdem mutet sie ab 19:00 automatisch ihre eMail-Benachrichtigungen auf dem Handy und ermutigt auch ihr Team, so vorzugehen. Vor allem die Tatsache, dass weniger Benachrichtigungen im Display aufpoppen, hilft ihr, abends besser herunterzuschalten und sie hat den Eindruck, dass sie wieder besser schlafen kann.
Solche kleinen Veränderungen ermutigen Frau Daller, sich weiter mit ihrer Resilienz zu beschäftigen. Ihr hilft dabei das ausführliche Skript, das sie aus dem Training mitgenommen hat und in dem sie sich Notizen gemacht hat, und das einige zusätzliche Übungen enthält; zum anderen das Transferprogramm, zu dem sie seit dem Training Zugriff hat. Auf der Online-Plattform findet sie zu jedem Resilienzschlüssel vertiefende Übungen, und noch während des Trainings hat sie mit einer Kollegin (ihrem „Buddy“) vereinbart, dass sie sich alle 14 Tage zu einem Business Lunch treffen und ihre Erfahrungen mit den Übungen und der Umsetzung besprechen beziehungsweise sich gegenseitig darin unterstützen, weiterhin aktiv Resilienz zu leben.
Unerwartete Herausforderungen mit dem Erfolgsfaktor Resilienz meistern
Einige Wochen später wird Frau Dallers neue Gelassenheit auf eine harte Probe gestellt: Eine der wichtigsten Mitarbeiterinnen eines Teams ist schwanger und muss aus gesundheitlichen Gründen mehr oder weniger sofort in Mutterschutz gehen. Diese Mitarbeiterin ist die erste Ansprechpartnerin in einer komplizierten Schadensabwicklung eines Großkunden und niemand sonst ist so gut in den Fall eingearbeitet wie sie. Der Kunde ist bekannt dafür, schwierig im Umgang zu sein. Nach dem ersten Schockmoment besinnt sich Frau Daller auf verschiedene Resilienz-Aspekte, die ihr jetzt weiterhelfen können:
Sie unterstützt in dieser Situation den Resilienzschlüssel Selbstwirksamkeit der anderen Mitarbeiter*innen. Selbstwirksamkeit ist die Erwartung, dass wir Situationen erfolgreich meistern können – und wir lernen sie durch eigene positive Erfahrung, durch Vorbilder oder durch stellvertretendes Nachvollziehen. Frau Daller gibt also den Mitarbeiter*innen ehrliches positives Feedback zu deren diplomatischen Fähigkeiten, zu ihrem Detailwissen in ähnlich gelagerten Fällen etc. Gemeinsam sprechen sie auch über erfolgreiche Schadensabwicklungen in der Vergangenheit, in die die Mitarbeiter*innen involviert waren. Sie lenkt den Blick auf die eigenen Stärken der Mitarbeiter*innen, so dass sie mit Selbstvertrauen die zusätzliche Aufgabe übernehmen.
Ein weiteres wichtiges Thema im Resilienztraining war das vertrauensvolle Führen. Frau Daller hat schon durch ihre geänderte Einstellung zu den Fehlern ihrer Mitarbeiter*innen das Vertrauensverhältnis gestärkt, denn sie hat festgestellt, dass sie Kontrolle loslassen muss, um Innovation zu fördern – und dabei auch Fehler tolerieren lernen muss. Als Führungskraft ist sie in der Verantwortung, einen Vertrauensvorschuss zu geben, solange, bis sich die Mitarbeiter*innen in ihrer selbständigen Arbeit bewährt haben. Auf dieses Vertrauen in ihre Kolleg*innen und ihre Mitarbeiter*innen setzt sie auch jetzt, angesichts der unerwarteten Lücke, die der Mutterschutz ihrer Mitarbeiter*in verursacht. Die Rekapitulation erfolgreich gemeisterter Situationen in der Vergangenheit hilft ihr auch selbst, Vertrauen in die Zukunft zu fassen und dieses Grundgefühl an ihr Team zu vermitteln: So schlimm wird´s schon nicht werden, da haben wir schon anderes geschafft.
Fazit: Greifbare Vorteile für Unternehmen
Sie sehen: Das Resilienztraining hat weitreichende Auswirkungen für Frau Daller, für ihr Team und für das gesamte Unternehmen. Und auch wenn Frau Daller natürlich eine erfundene Person ist – der Ablauf meiner Resilienztrainings findet auf diese Weise statt, und auch die beschriebenen Auswirkungen sind aufgrund der Feedbacks aus Unternehmen real nachvollziehbare Ergebnisse. Die Problemstellungen und Resilienz-Ziele aus dem Text können dabei auch anders gelagert sein – jede Führungskraft, jedes Unternehmen hat unterschiedliche Stärken und Schwachstellen und setzt Resilienz anders ein, um Belastungen zu handhaben. Aber genau das ist der Vorteil des Resilienzkonzeptes: Mit ihrer Vielseitigkeit lassen sich die sieben verschiedenen Resilienzschlüssel auf die unterschiedlichsten Situationen und Problemstellungen anwenden. Gemeinsame Effekte von Resilienztrainings sind jedoch immer, dass sie die zwischenmenschliche Zusammenarbeit verbessern und dadurch Reibungsverluste vermindern, dass sie die psychische und körperliche Gesundheit (Stichwort: Selbstfürsorge) steigern und dadurch Fehlzeiten vorbeugen und dass sie für persönliches Wohlergehen in Beruf und Privatleben sorgen.
Tipp: In meiner Akademie findet das nächste offene Resilienztraining am 20. bis 21. Februar 2025 statt. Planen Sie doch schon jetzt einen resilienten Start ins neue Jahr – alle Informationen zum Training finden Sie hier: https://juttaheller.de/resilienz-akademie/resilienztraining/
Sind Sie verantwortlich für Weiterbildungsmaßnahmen in Ihrem Unternehmen oder selbst Führungskraft? Gerade in der Doppelfunktion als Vorbild durch eigene Resilienz und Multiplikator*in für Resilienz-Strategien haben Führungskräfte einen großen Anteil an der Resilienzstärkung im Unternehmen. Wir beraten Sie gerne zu passenden Trainings – vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin: