Innehalten zum Jahreswechsel

Während die meisten wahrscheinlich gerade mitten in der Vorbereitung für das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel stecken, habe ich gerade mein wichtigstes Fest des diesjährigen Dezembers gefeiert: Nämlich den Geburtstag meiner Mutter. Und zwar einen ganz besonderen, sie ist nämlich dieses Jahr schon runde 90 Jahre alt geworden! Wir haben einen schönen, langen Tag miteinander verbracht, Familie und Freund:innen kamen zusammen, um sie hochleben zu lassen und mit ihr zu feiern. Und es gab dabei viele Gelegenheiten, sich gemeinsam zu erinnern, auf die zahlreichen Stationen ihres bisherigen Lebens zurückzublicken und Pläne für die kommende Zeit zu machen – denn meine Mutter hat noch immer einiges vor und freut sich auf die Zukunft!

An Geburtstagen, gerade den runden, merken wir oft, wie wir uns verändert und weiterentwickelt haben; welche Pläne und Vorhaben wir erreicht haben und welche neuen gewachsen sind. Gerade weil sie so regelmäßig stattfinden, bieten Geburtstage einen guten Anlass für eine Bestandsaufnahme. Wir Menschen brauchen solche Rituale, die uns ordnen und sortieren. Auch der Jahreswechsel ist ein Moment, der uns einlädt, auf die letzten Monate zurück- und auf die kommenden hin zu blicken. Auch wenn Sie also nicht gerade Geburtstag feiern, lade ich Sie dazu ein, in den letzten Wochen und Tagen des Jahres innezuhalten und sich dieses Jahr 2022 noch einmal zu vergegenwärtigen. Blicken Sie auf die schönen Momente zurück, die es gab und planen Sie solche Momente für das kommende Jahr wieder ein! Welche schönen Aktivitäten wollen Sie in 2023 auf jeden Fall unternehmen? Was ist für Ihr Wohlbefinden, ihre Weiterentwicklung entscheidend?

Innehalten muss aber ja auch nicht immer im ganz Großen sein. Wenn bei Ihnen gerade alles im Jahresendspurt vorbei rauscht, tut es Ihnen vielleicht schon gut, wenn Sie ab und an immer wieder im Kleinen innehalten. In einem Moment der inneren Sammlung können Sie für sich einen Atemzug lang prüfen: Wie geht es Ihnen, was brauchen Sie gerade, wie wollen Sie weitermachen? Und dann Ihren nächsten Schritt vielleicht ein klein wenig mehr in die Richtung lenken, die Ihnen guttut.

Zusätzlich zu dieser inneren Einstellung des „für-sich-Sorgens“ gibt es viele kleine Fokusänderungen und Verhaltensweisen, die Sie dabei unterstützen können, im kommenden Jahr stabil und ausgewogen zu bleiben. Meine Anstöße und Ideen lesen Sie hier:

1. Grau ist auch eine Farbe. Sehen Sie nicht alles schwarz-weiß, sondern achten Sie ab jetzt auch auf die Zwischentöne. Nicht alles an einer bestimmten Situation muss schlecht sein – gibt es da nicht auch Nuancen, die Ihnen gut tun? Mit einer solchen Sowohl-als auch-Haltung können Sie sich anders fokussieren und viele Situationen gelassener akzeptieren.

2. Kennen Sie Random Acts of Kindness? Der Trend breitet sich gerade über die ganze Welt aus. Random Acts of Kindness sind kleine Aufmerksamkeiten und Nettigkeiten, die Sie anderen Menschen einfach so zukommen lassen – dafür müssen Sie diese nicht einmal persönlich kennen. Zum Beispiel im Café schon den nächsten Kaffee im Voraus bezahlen für den oder die nächste Kund:in. Oder ein Smiley-Post-it an die Kaffeemaschine hängen, damit sich ein/e Kolleg:in darüber freut. Eine Fußgängerin über die Straße gehen lassen, obwohl Sie eigentlich Vorfahrt hätten… Durch solche kleinen Aufmerksamkeiten werden Sie sich selbst immer wieder daran erinnern, wie wir Menschen eigentlich miteinander umgehen sollten. Und Sie werden merken, dass es Sie selbst positiv stimmt und Ihren Blick auf die kleinen Freuden des Alltags lenkt.

3. Legen Sie die Latte immer so hoch, dass es mehr Spaß macht drüber zu springen als unten durch zu krabbeln. Der ganz große Berg an Arbeit, der vor Ihnen liegt, gründet sich vielleicht zu einem Teil auf Ihren eigenen Ansprüchen und Vorstellungen, wie etwas sein sollte und gar nicht so sehr darauf, wie es tatsächlich unbedingt sein muss. Stellen Sie gerne Ansprüche an sich – aber so, dass sie einen Anreiz für Sie darstellen und keine Last, die Sie niederdrückt.

4. Glauben Sie an Veränderung. Wer ein dynamische Selbstbild hat, glaubt daran, dass er oder sie sich verändern kann, also beispielsweise neue Fähigkeiten erlernen oder Eigenschaften bewusst verändern kann. Menschen mit einem statischen Selbstbild dagegen begründen ihr Verhalten eher mit „So bin ich eben“ und glauben nicht daran, dass sie sich aktiv verändern können. Kultivieren Sie deswegen ihr dynamisches Selbstbild, denn der Glaube an die Möglichkeit von Veränderung ermöglicht Ihnen einen positiven und hoffnungsvolleren Ausblick auf die Zukunft.

5. Wertschätzen Sie Zeit statt Zeug. Am besten bleiben uns Erlebnisse in Erinnerung, nicht Konsumgüter. Probieren Sie doch mal, Zeit zu schenken statt Zeug: Gemeinsam mit der Freundin den Kleiderschrank aussortieren statt ein neues T-Shirt schenken, mit dem Neffen eine Fahrradtour unternehmen statt eine Klingel zu schenken, mit dem Partner ins Theater gehen statt einer Krawatte… ganz nebenbei stärken Sie damit Ihre Beziehungen zu den beschenkten Menschen, die Ihnen ja offensichtlich am Herzen liegen.

6. Weniger ist mehr. Die meisten tun es sowieso beim Blick auf ein neues Jahr: Sortieren Sie Ihre Prioritäten. Welche Werte sind für Sie die wirklich entscheidenden? Prüfen Sie unter diesem Blickwinkel, welche Vorhaben Sie für das neue Jahr haben und wie sich Ihre Werte darin widerspiegeln. Planen Sie gezielt Aktivitäten, die diese Werte in Ihrem Leben in 2023 lebendig werden lassen und überlegen Sie auch, wie sie Sie in kleinen, alltäglichen Handlungen begleiten können.

7. In kleinen Schritten hin zum großen Ziel. Menschen überschätzen, was sie in kurzen Zeitabständen schaffen können – beispielsweise an einem einzigen Arbeitstag. Und gleichzeitig unterschätzen sie, was sie im Laufe eines längeren Zeitraums schaffen können – beispielsweise, wenn sie ein ganzes Jahr lang jeden Tag 30 Minuten joggen gehen. Setzten Sie sich also ruhig große, langfristige Ziele und brechen Sie sie dann auf kleine Einheiten herunter, die Sie dann regelmäßig durchführen.

Wenn Sie eine dieser Ideen angesprochen hat, dann nehmen Sie sie in Ihren Jahresausblick auf 2023 auf. Oder fangen Sie gleich damit an – für mehr Resilienz müssen wir nicht bis zum Jahreswechsel warten. Ich wünsche Ihnen ein glückliches 2023, in dem Sie viel Gutes erleben und auch mit Rückschlägen gut umgehen können. Gutes neues Jahr!


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