Optimismus und Erfolg
Mit einer optimistischen Einstellung gehen positive Emotionen, positive Zielformulierungen und höheres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten einher. OptimistInnen haben eine generalisierte positive Zukunftserwartung (vgl. Scheier & Carver 1985): Sie gehen generell davon aus, dass sich ihre Zukunft zum Guten wenden wird. Und allein dadurch, dass sie einen guten Ausgang erwarten, tritt er auch mit größerer Wahrscheinlichkeit ein – das ist der wohlbekannte Effekt der selbsterfüllenden Prophezeiung.
Der Sozialpsychologe Martin Seligman belegte in Studien außerdem, dass im Gegensatz zu PessimistInnen optimistische Menschen die Gründe für Erfolg und erfreuliche Ereignisse sich selbst zuschreiben (internal attribuieren) und für Misserfolge und unangenehme Situationen äußere Umstände verantwortlich machen (external attribuieren). Nicht nur das: Sie attribuieren die Ursachen für die erfreulichen Ereignisse auch stabil anstatt variabel („Das kann ich eben gut“ anstatt „Da hatte ich halt mal Glück“). Das heißt also, OptimistInnen erwarten nicht nur eine positivere Zukunft für sich, sondern nutzen auch für die Erklärung vergangener Erlebnisse eine optimistischere Sicht. Sie sehen sich nicht als Opfer ihrer eigenen Geschichte, sondern halten sich selbst verantwortlich für ihr eigenes Glück.
Haben Sie sich selbst schon einmal dabei ertappt, wie Sie in einer Misserfolgs-Situation automatisch internal attribuierten – also Gedanken hatten wie „War ja klar, dass mir das passieren musste“ oder „Ich habe einfach nie Glück“? Wenn Sie in einer solchen Situation darauf achten, DASS Sie solche Gedanken haben und welche Emotionen sie in Ihnen hervorrufen, haben Sie schon den ersten Schritt zur Regulation Ihrer Emotionen getan. Je besser Sie es schaffen, sich nicht in Ihren negativen Emotionen zu verstricken, desto mehr Handlungsmöglichkeiten eröffnen Sie sich auch in schwierigen Situationen.