Teilnehmer bewerten den Tag, wie sie Resilienz online trainieren

Resilienz online trainieren

Lässt sich Resilienz auch online trainieren? Ein Erfahrungsbericht.

Schon lange war das Resilienz-Training für die Universität Würzburg geplant – und dann kam Corona. Eine Präsenzveranstaltung mit intensiver Teamarbeit vorübergehend undenkbar. Also verschieben? Der Personalentwickler des Kunden und ich zögerten, denn wir waren uns einig: Durch die Coronakrise war das Training für die MitarbeiterInnen noch wichtiger geworden. Gerade jetzt ist mentale Stärke gefragt, um die zusätzlichen, oft neuen Herausforderungen besser abfedern zu können. Mein Vorschlag: Ein virtuelles Kompakttraining.

Online-Training ist keine „Notlösung“!

Ich hatte mich auch schon vor Corona mit modernen, digitalen Trainingsmethoden auseinandergesetzt und jetzt war der richtige Zeitpunkt, meine Ideen in konkrete Formate umzusetzen. Von Anfang an war es mir wichtig, keine Notlösung, sondern eine wirklich gleichwertige Online-Alternative anzubieten, die das Potenzial von Online-Training voll ausschöpft. Ich bin deshalb selbst nochmal tief ins Thema der interaktiven Didaktik eingestiegen und war einige Fachbücher, YouTube-Videos und Beratungsgespräche später fest überzeugt: Ja, das kann ich mit meinem Qualitätsanspruch hundertprozentig vereinbaren.

Auch die Universität Würzburg war sehr aufgeschlossen und so „übersetzte“ ich in enger Abstimmung mit der wissenschaftlichen Personalentwicklung die geplanten Trainingsinhalte in ein stimmiges Online-Konzept.

Wichtige Fragen

  • Welche Trainingsformate lassen sich aus dem Präsenztraining übernehmen, welche müssen adaptiert oder ausgetauscht werden?
  • Wie kann die Mitarbeit / Interaktion der TeilnehmerInnen aus der Ferne gesteuert werden?
  • Wie lassen sich Schwächen des Online-Formats beim visuellen und emotionalen Feedback ausgleichen?
  • Wie muss das Zeitmanagement bei ganztägigen Online-Trainings angepasst werden? Welche Einheiten sind realistisch und wie lassen sich lange Online-Sessions auflockern?
  • Wie können Gruppen-Übungen durchgeführt werden?
  • Welche Tools werden benötigt? Welche Tools haben sich bewährt?

In der Praxis: Was läuft ähnlich – was ist anders?

Wie bei jedem Präsenztraining ermittelte ich im Vorfeld über eine Onlinebefragung die Bedarfe: Mit welchem Hintergrund gehen die TeilnehmerInnen in das Training? Gibt es individuelle, persönliche Herausforderungen (z.B. nicht Nein sagen können, zu hohe Ansprüche), geht es um Ängste oder um Druck von innen / außen?

Alle 12 TeilnehmerInnen erhielten vorab außerdem das Skript sowie ein Mail mit allen relevanten Informationen zum Online-Training und eine bebilderte Kurzanleitung für Zoom, um Störungen und Unterbrechungen durch technische Fragen auf ein Minimum zu reduzieren.

Am Trainingstag selbst loggten sich alle pünktlich in den virtuellen Meetingraum ein und wurden vom Personalentwickler der Uni Würzburg begrüßt, der dann an mich übergab. Nach den Regeln für das Online-Training stellte ich mich wie immer selbst kurz vor, anschließend starteten wir mit einer kurzen Vorstellungsrunde.

Im Wechsel zwischen der Arbeit am Skript, Diskussionen, Selbstchecks und dem gemeinsamen Sammeln von Informationen am digitalen Whiteboard stiegen wir nach und nach tiefer in das Thema Resilienz ein und beleuchteten den Status Quo und den Resilienzschlüssel „Akzeptanz“.

Immer wieder arbeiteten die Teilnehmer zwischendurch zu zweit oder in Kleingruppen („Breakout-Rooms“) an speziellen Fragestellungen wie beispielsweise „Krisenempfinden & Leistungsfähigkeit“ sowie biografischen Reflexionen, um eigene Stärken zu entdecken. Im Kreisgespräch zogen wir gemeinsam Resümee.

Nach der Mittagspause war es Zeit für eine kurze Entspannung – und entgegen meiner Bedenken fühlte sich die Tranceübung mit den Teilnehmern am Bildschirm nicht viel anders an als in Präsenztrainings.

Am Nachmittag lag der Fokus auf der bewussten Steuerung des inneren Zustands.

Spannend wurde es beim Thema „Kohärenz“, also der Bewertung der aktuellen Herausforderungen sowohl aus eigener Sicht, aber auch aus Sicht des Umfelds. Werden die Anforderungen verstanden und als sinnvoll empfunden? Haben die TeilnehmerInnen das Gefühl, die Ressourcen zur Bewältigung zu besitzen? Diese Diskussionsphase in den Breakout-Rooms ging in die Verlängerung – was zeigt, wie schwierig es ist, Herausforderungen angemessen einzuschätzen und flexibel die nötigen Ressourcen zu aktivieren.

Wir beschäftigten uns intensiv damit, warum die eigenen Bedürfnisse geklärt werden müssen und wie der Resilienzschlüssel „Optimismus“ und „Selbstwirksamkeit“ eingesetzt werden können, um Stressmuster zu durchbrechen. Am Schluss standen auf unserem virtuellen Whiteboard die selbst formulierten Glaubenssätze aller TeilnehmerInnen als Hilfestellung für das weitere Arbeiten an der eigenen Resilienz.

Mit Tipps und Übungen für den Praxistransfer ging ein erfolgreicher Trainingstag zu Ende – mit einem sehr positiven Feedback der TeilnehmerInnen, das interaktiv „gestempelt“ wurde:

Teilnehmer bewerten den Tag, wie sie Resilienz online trainieren

Fazit

Herzlichen Dank an die Universität Würzburg für das Vertrauen und die Flexibilität, sich auf ein Online-Training einzulassen!

Ich bin davon überzeugt, dass Resilienzförderung eine wichtige Investition in die psychische Gesundheit und damit in die Leistungsfähigkeit von MitarbeiterInnen und Führungskräften ist. Denn die Ergebnisse der Teilnehmerbefragungen bei meinen Webinaren und Online-Trainings belegen, dass der Angst- und Stresslevel durch die Corona-Krise teilweise besorgniserregend gestiegen ist. Ich wünsche Ihnen, dass Ihre MitarbeiterInnen und Führungskräfte gut durch diese herausfordernde Zeit kommen!

 

Bei Interesse finden Sie unter „Online-Angebote“ verschiedene Möglichkeiten, die Resilienz Ihrer Mitarbeiter zu fördern, vom 3-teiligen Webinar über einen 12-wöchigen Online-Kurs bis hin zum Online-Training und Resilienz-Coaching.

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