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Forschung zu Resilienz

Auch wenn die heute als „Resilienz“ bezeichnete Kompetenz wohl so alt ist wie die Menschheit, ist die wissenschaftliche Resilienzforschung eine vergleichsweise junge Disziplin. Angesichts der wachsenden Herausforderungen unserer VUCA-Welt ist die Erforschung der Faktoren, warum manche Menschen besser mit widrigen Umständen umgehen können als andere, aktueller und wichtiger denn je.

In die Wiege gelegt oder erlernbar?

Ein wichtiges Ergebnis der Resilienzforschung: Zwar ist die „Grundausrüstung“ bei jedem Menschen durch genetische Komponenten unterschiedlich, dennoch können viele resilienzstärkende Faktoren trainiert und weiterentwickelt werden – und zwar lebenslang, d.h. von Erwachsenen ebenso wie im Kindesalter.

In der frühen Forschung zu Resilienz lag der Schwerpunkt auf dem Kindesalter und damit auf dem Einfluss relativ stabiler Persönlichkeitseigenschaften („Traits“) bzw. unveränderlicher Faktoren – wie dem Status in der Geschwisterfolge oder der frühkindlichen Umgebung im Elternhaus. Aktuelle Forschungsansätze zu Resilienz beziehen hingegen zunehmend das Erwachsenenalter mit ein und fokussieren auf schwankende, veränderliche Persönlichkeitszustände („States“) und auf mehr oder weniger bewusste Gewohnheiten und Verhaltensmuster („Habits“). Da States und Habits durch Methoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie beeinflussbar und trainierbar sind, gewinnt zunehmend auch die Erforschung der Person-Umwelt-Interaktion an Bedeutung, d.h. wie individuelle Konstellationen durch unterschiedliche Herangehensweisen beeinflusst werden können.