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Schreibende Hände

Glaubenssätze

„Das habe ich doch gar nicht verdient“. „Ohne Fleiß kein Preis“. Kennen Sie diese oder ähnliche Sätze, die sich für Sie ganz normal und logisch anhören? In Wirklichkeit sind sie alles andere als allgemeingültig und können Sie sogar enorm einschränken.

Regeln geben Orientierung

Wir alle lernen von Kindheit an bestimmte Regeln, die unser Verhalten bestimmen. Ab einem gewissen Zeitpunkt an hinterfragen wir sie gar nicht mehr. Unser Gehirn lernt durch das Nachmachen von Vorbildern und durch permanente Wiederholung: etwas, was in unserem Umfeld ständig gesagt oder getan wird, prägt unser Verhalten stark. Regeln sind sinnvoll, weil sie unserem Leben Orientierung geben. Wir sollten aber immer mal wieder innehalten und uns fragen:

  • welche Regeln befolgen wir, weil sie zu unseren Werten passen?
  • welche Regeln befolgen wir nur aus Gewohnheit?

Glaubenssätze

Die eingangs genannten Sätze sind solche Regeln: es sind unsere Glaubenssätze. Wir glauben etwas und verhalten uns dann auch so, als wäre es wahr. Denken Sie einmal darüber nach, welchen Glaubenssätzen Sie in Ihrem täglichen Leben unbewusst folgen. Sind das unterstützende Sätze? Oder eher einschränkende wie „Ich schaff das nie“? Machen Sie sich bewusst, wie stark Sie diese Glaubenssätze tatsächlich in Ihrem Handeln und Denken beeinflussen. Dem Teilnehmer eines Trainings kam als erstes das Sprichwort „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ in den Kopf. Und tatsächlich musste er zugeben, dass ein Teil seiner Arbeitsüberlastung daher kam, dass er sein Team auch bei unbedeutenden Arbeiten kontrollierte und korrigierte. So hatte er mit der Zeit seine MitarbeiterInnen dazu erzogen, auch noch so kleine Entscheidungen bei ihm abzuladen, denn „er weiß es ja eh besser“.

Unterstützende Glaubenssätze entwickeln

Stellen Sie Ihren limitierenden Sätzen als Experiment einfach mal unterstützende Glaubenssätze gegenüber. Also zum Beispiel: „Ich kann das!“. Wenn Sie sich dauerhaft von unterstützenden statt einschränkenden Glaubenssatz leiten lassen möchten, dann programmieren Sie Ihr Gehirn um: durch wiederholen, wiederholen, wiederholen. Suchen Sie sich einen Satz, der sich gut anfühlt für Sie, der Sie – im Positiven – gut beschreibt und ausdrückt. Der Satz darf sich ruhig eine Hausnummer zu groß anfühlen, solange er im Bereich des Realistischen bleibt. Vergegenwärtigen Sie sich selbst, wie Sie Ihrem Glaubenssatz entsprechend leben: Also zum Beispiel dabei, wie Sie – „ich kann das!“ – ein Projekt erfolgreich abschließen. Stellen Sie sich genau vor, wie Sie die Datei endgültig speichern, wie Sie das Dokument ausdrucken und Ihrem Vorgesetzten begeistert davon berichten. Stellen Sie sich vor, was Sie in diesem Moment sehen, riechen und fühlen. Wenn Sie sich ganz genau in die Situation eingefühlt haben, schreiben Sie Ihren neuen, unterstützenden Glaubenssatz auf und lesen Sie ihn sich ab jetzt jeden Tag vor, am besten laut.

Eigenverantwortung aufbauen

Was Sie selbst über sich glauben, das ist für Sie auch wahr. Und wenn viele Ihrer Glaubenssätze Sie nur das Schlimmste erwarten lassen oder Ihnen suggerieren, dass Sie den Lauf der Dinge eh nicht beeinflussen können, trauen Sie sich selbst auch weniger zu und Sie versuchen eher, sich rundum abzusichern als dass Sie etwas Neues wagen. Dabei ist die Erwartung, dass Sie mit Problemen zurechtkommen werden, ein wichtiger Faktor, dass Sie das auch tatsächlich schaffen werden. Mit Glaubenssätzen können Sie sich einschränken und blockieren, aber genauso unterstützen und fördern. Glaubenssätze sind oftmals entstanden, weil zu dem damaligen Zeitpunkt die Essenz des Glaubenssätze eine wichtige „Überlebensfunktion“ hatte z.B. um Zuwendung/Nähe oder Sicherheit von den Eltern zu bekommen. Als Erwachsene sind wir weniger abhängig, so dass auch andere Glaubenssätze und damit andere Verhaltensmöglichkeiten entstehen – Sie können die Verantwortung für sich selbst übernehmen.

Tipp: Glaubenssätze zu ändern ist nicht einfach, weil sie oft tief in uns verwurzelt sind. Wenn Sie sich gerne intensiver mit Ihren einschränkenden und unterstützenden Glaubenssätzen beschäften wollen, bietet ein Einzel-Coaching dafür einen sehr guten Rahmen.

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