Abstand zu Problemen gewinnen © Jutta Heller

Coaching-Tipp: Probleme mit Abstand betrachten – Trainieren Sie flexibles Umdenken!

Ob im Berufs- oder Privatleben – die Umstellungen auf die neue Situation durch die Corona-Maßnahmen stellen uns vor komplexe Probleme, Entscheidungskonflikte oder Fragen. Mit unseren eingefahrenen Verhaltensmustern kommen wir zu keiner Lösung. Wir bewegen uns im Kreis, ziehen uns selbst emotional nach unten – nichts geht voran. Wenn wir gestresst und unsicher sind, fehlt uns meist der nötige Abstand, um souverän und klar zu handeln.

Eine effektive, kreative und simple Strategie, neue Lösungsansätze zu erhalten und angemessene Schlüsse zu ziehen, ist dabei eine gedanklich dritte Position, die sog. Meta-Position, zum Problem einzunehmen. Dies gelingt am besten, indem Sie sich vorstellen, dass Sie sich selbst einige Meter von sich selbst entfernen. Oder schauen Sie sich die Angelegenheit von ganz weit oben an, als ob Sie auf einer Wolke auf sich hinabblicken. Betrachten Sie nun von diesem Standpunkt systematisch Ihr Fühlen, Ihr Denken und Ihr Handeln. Folgende Aspekte sollen Ihnen helfen, übersichtliche und dennoch vielseitige Möglichkeiten zu erhalten:

1. Objektivität und Neutralität

Sammeln Sie Informationen zu dem Problem, ohne sie zu werten. Machen Sie sich frei von Emotionen und Urteilen (auch der Versuch gilt!). Verschaffen Sie sich vollkommen unabhängig von Ihrer persönlichen Meinung einen Überblick durch Daten und Fakten.

2. Subjektives Empfinden

Schauen Sie auf alle Gefühle, die in Ihnen sind. Lassen Sie Ihren Bauch sprechen und betrachten Ihre Emotionen wie Angst, Freude, Wut, Hoffnung, Frustration usw. Erforschen Sie wohlwollend Ihre Gefühle. Achten Sie bitte auf den Unterschied: „Die Gefühl haben mich… oder: ich habe ein Gefühl.“ (frei nach K. Eidenschink)

Prüfen Sie auch mal, was an diesen Thesen dran ist:

  • „Ich mache mir Gefühle.“Z.B. könnte im eigenen inneren Dialog eine Seite in uns massiv als Kritiker agieren, so dass eine andere Seite in uns Angst bekommt.
  • „Aktuelle Probleme sind meist nur der Auslöser, um ein erlerntes Muster abzurufen, das in unserer Vergangenheit hilfreich war, um mit einer Situation zurecht zu kommen.“ Hier könnten Sie sich selbst fragen: Wie kommt es, dass ich z.B. mit Angst reagiere, wenn jemand anderer meint, dass ich etwas falsch gemacht habe?

3. Objektiv negative Aspekte mit Abstand betrachten

Finden Sie die objektiv negativen Aspekte des Problems bzw. der Fragestellung. Dazu zählen Bedenken, Zweifel, Risiken u.ä. Tragen Sie sachliche Argumente zusammen, die gegen bspw. ein Projekt, eine Entscheidung sprechen oder die eine Fragestellung verneinen.

4. Objektiv positive Aspekte mit Abstand betrachten

Entdecken Sie das objektiv Positive, indem Sie Aufgaben, Chancen oder Vorzüge finden, aber auch realistische Hoffnungen und erwünschte Ziele festhalten. Formulieren Sie alle Gesichtspunkte, die für eine Entscheidung, ein Projekt usw. sprechen.

5. Neue Ideen

Setzen Sie Ihre Kreativität ein und suchen Sie nach Alternativen. Schauen Sie über Ihren Tellerrand. Sie können Kreativitätstechniken nutzen, über provokante, verrückte oder (nur auf den ersten Blick) unrealistische Ideen nachdenken – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nutzen Sie Ihr Netzwerk als Ratgeber. Fragen Sie sich, was würde bspw. Walt Disney, Astrid Lindgren bzw. ihre Heldin Pippi Langstrumpf Ihnen raten.

6. Meta-Ebene einnehmen, Abstand gewinnen

Kontrollieren und organisieren Sie alle Gefühle und Denkprozesse, die Sie bei den Punkten 1 bis 5 gesammelt haben. Begeben Sie sich auf die Meta-Ebene, nehmen Sie mit einem Helikopterblick Ihre Gefühle, Ihre Gedanken, Ihr Verhalten, Ihre Ideen wahr. Tragen Sie die Resultate zusammen und treffen Sie eine Entscheidung für Ihr zukünftiges Handeln.

Auf diese Weise gelingt Ihnen flexibles Umdenken – eine Fähigkeit, die Sie trainieren können. Ich wünsche Ihnen konstruktive Lösungsansätze!

 


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