Innehalten – In Fahrt kommen

Mit einem Impuls-Vortrag zu Organisationaler Resilienz war ich am 13. April 2018 Referentin auf dem 50. Netzwerktreffen der Selbst-GmbH. Das Treffen fand in Köln in den Räumen der Kienbaum Consultants International statt.

Die Netzwerktreffen behandeln regelmäßig konkrete Themenbereiche, und im April lautete die Überschrift: „New Skills for New Work“. Fähigkeiten, mit denen MitarbeiterInnen und Unternehmen den neuen Anforderungen der modernen Arbeitswelt begegnen können – Resilienz und die Balance zwischen „Innehalten“ und „in Fahrt kommen“ gehören da eindeutig dazu. Deswegen im Programm mein Impulsvortrag: „Organisationale Resilienz“.

Innehalten, flexibel Belastungen abfedern

Schlagworte, die in der Gegenwart und der Zukunft jeden und jede betreffen, gibt es genug: Digitalisierung, Cyber-Sicherheit, Überlastungen, Burn-out, Wertewandel… solche und andere Veränderungen geschehen überdies mit einer bisher nie gesehen Geschwindigkeit und durchdringen alle Unternehmensbereiche. Resilienz ist eine Haltung, mit der ganze Organisationen, ihre Führungskräfte und MitarbeiterInnen, lernen auch bisher noch unbekannten Herausforderungen selbstbewusst begegnen zu können. Denn resiliente Organisationen sind nicht wie Trutzburgen, die sich vor den Anstürmen ungewisser Zeiten hinter „starken hohen Mauern“ verschanzen. Vielmehr sind resiliente Unternehmen so flexibel, dass sie Belastungen abfedern und Krisen als Lernmöglichkeiten nutzen können. Solche Unternehmen halten im richtigen Moment inne, bevor sie in sinnlosen Kraftakten ihre Energien und Ressourcen vergeuden, und sie kommen schnell und sicher wieder in Fahrt, sobald der Tiefpunkt überwunden ist.

Organisationale Resilienz ins Unternehmen bringen

Gerade wenn in Krisenzeiten das Umfeld scheinbar beschleunigt, bis die Räder heißlaufen, ist der beste Weg oft ein eigenes Verlangsamen. Durch Kommunikation untereinander, durch Verarbeiten und Analysieren des Geschehens, können Einzelne, Teams und die ganze Organisation an einem Strang ziehen. Dafür braucht es kurze Stopps und eine gewisse innere Ruhe. Mitarbeitende, die bereits präventiv z.B. in Resilienztrainings auf Risikosituationen vorbereitet wurden, haben eine höhere Sensibilisierung schon für schwache Störsignale. Je früher Hinweise auf mögliche Risiken und Krisen allen im Unternehmen bekannt sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand die richtigen Schlüsse zieht und eingreifen kann. Und zusätzlich machen Resilienz-Coaching für Einzelne auch während und nach Belastungssituationen Sinn. Wem nützt eine hervorragende Führungskraft, die so lange ihre eigenen Grenzen überschreitet, bis gar nichts mehr geht? Dem Unternehmen sicher nicht. Auch das sind Themen im Coaching: Selbst-Fürsorge lernen, Grenzen setzen wo sie notwendig sind.

Zur Konzeption von Maßnahmen gilt es einen guten Mix aus den 7 Schlüsseln individueller Resilienz sowie den 9 Schlüsseln organisationaler Resilienz auszuwählen. Auch die Wertepräferenzen der EntscheiderInnen im Unternehmen sollten berücksichtigt werden. Resilienz braucht mindestens die Haltung einer Familien- oder Netzwerkkultur. Umfassendere Antworten sind jedoch möglich, wenn wir uns an den Werthaltungen agiler und lebendiger Organisationen orientieren (vgl. Literatur u.a. Laloux, Pfläging). Entscheiden Sie daher, ob Sie mit Konzepten zur Resilienzförderung für kleinere Einheiten oder für die Gesamtorganisation starten wollen.

In Fahrt kommen, Multiplikatoren nutzen

Innehalten und Reflexion dienen auch dazu, Schwung zu holen um wieder in Fahrt zu kommen. Und wenn es wieder so richtig losgehen soll, dann holen Sie am besten alle mit ins Boot. Dafür bietet es sich an, mit ganzen Teams zu arbeiten. In einem Training, in einem Resilienz-Workshop eröffnet der Austausch über die gemeinsame Erfahrung neue Wege und Möglichkeiten. Außerdem sollten Sie auch auf MultiplikatorInnen setzen: Führungskräfte, die ihre MitarbeiterInnen von der Unternehmensvision begeistern können, die ermutigen und ein Umfeld schaffen, das auch Fehler zulässt. Durch das (Er-)Leben gemeinsamer Werte und einen klar verstandenen Unternehmenszweck werden alle Unternehmensmitglieder schnell wieder handlungsfähig. Krisen und Belastungen können nämlich sogar dazu führen, dass Organisationen sich besser aufstellen als zuvor. Durch eine Rückbesinnung auf das, was für den Unternehmenserfolg wirklich wichtig ist, bieten Krisen die Chance, eine neue Einstellung zu Fehlern und schwachen Signalen zu bekommen oder können Anlass dazu sein, nötige radikale Transformationen durchzuführen.

Zur Selbst-GmbH

Die Initiative „Wege zur Selbst-GmbH” e.V. ist ein branchenübergreifendes Netzwerk von PersonalexpertInnen. Ziel ist es, den hierarchiefreien Austausch von Ideen und Denkanstößen zu ermöglichen, innovative Konzepte zur Flexibilisierung und Modernisierung unserer Arbeitswelt und deren praktische Umsetzung zu entwickeln, zusammen Lösungen zu aktuellen Fragestellungen zu erarbeiten und vieles mehr. Infos zur Selbst GmbH


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