Nachhaltigkeit und Resilienz: Ein Winning-Team
Nachhaltigkeit und Resilienz: Das ist ein Winning-Team in jedem Unternehmen. In Krisensituationen wie der Corona-Pandemie 2020 stellen unvorhergesehene und einschneidende Veränderungen die Resilienz von Unternehmen auf die Probe: Welche Unternehmen schaffen es, mit der neuen Situation umzugehen und sich auf die veränderten Anforderungen einzustellen? Welche müssen unter dem Druck aufgeben? Unternehmen, die bereits in ruhigeren Zeiten in den Aufbau ihrer organisationalen Resilienz investiert haben, können in Krisen schneller auf Bewältigungsstrategien zugreifen. Aber auch Unternehmen, die ihren Fokus auf nachhaltiges Wirtschaften gelegt haben, stehen in Krisenzeiten besser da als andere: Denn sie kennen das Prinzip, sich auf Ressourcen zu konzentrieren, die langfristig – also nicht nur in guten Zeiten – dazu führen, eigene Ziele unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen zu erreichen. Dieses Prinzip hat Nachhaltigkeit mit Resilienz gemeinsam.
Nachhaltigkeit und Resilienz
Nachhaltigkeit ist per Definition das „Handlungsprinzip zur Ressourcennutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll„. Die Konzentration auf nachwachsende Rohstoffe und auf biobasierte Innovationen sind Beispiele für solche Handlungsprinzipien, die Vorteile für das Unternehmen selbst bieten, ohne die zugrundeliegenden Systeme ihres Wirtschaftens auszubeuten. Nachhaltigkeit ist langfristig ausgelegt: Ihr Ziel ist es, das Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Nicht nachhaltige Unternehmen nutzen vorhandene Ressourcen (materiell oder immateriell) so lange, bis sie erschöpft sind und erschließen dann neue Quellen. Das ist oft anfangs sehr profitabel – bis dann die Eingangsressource verbraucht ist. Ab dann wird eine solche Strategie immer zeit- und kostenintensiver. Beispiel dafür sind Arbeitsbedingungen, die Mitarbeiter*innen so lange zu Höchstleistungen treiben, bis sie unter dem Druck zusammenbrechen – neue Mitarbeiter*innen zu finden und einzuarbeiten ist dann ein ungleich schwierigerer Prozess.
Resilienz ist wie Nachhaltigkeit im Grunde ein Handlungsprinzip der zukunftsfähigen Nutzung vorhandener Ressourcen, beziehungsweise sogar der Ressourcenstärkung. Resilienz denkt bei dieser Fokussierung auf die bestehenden Ressourcen auch immer schon die Möglichkeit einer Krise oder einer einschneidenden Veränderung mit. Sie ist dadurch stärker auf Veränderung und Anpassungsfähigkeit angelegt als der Nachhaltigkeitsgedanke. Nachhaltigkeit fragt: Ist unser Wirtschaften zukunftsfähig? Resilienz fragt darüber hinaus: Wie kann im Falle einer Krise unser Wirtschaften angepasst werden, um zukunftsfähig zu bleiben?
17 UN-Nachhaltigkeitsziele als Richtschnur
Nachhaltigkeit nutzt und stärkt vorhandene Ressourcen, die zukunftsfähigem Handeln zugrundeliegen. Die UN hat die 17 wichtigsten Ressourcen identifiziert, die für nachhaltige Entwicklung ausschlaggebend sind: Die „17 Ziele nachhaltiger Entwicklung„(englisch: sustainable development goals, SDG). Darunter fallen Themenfelder wie saubere Energieversorgung, verantwortungsbewusster Konsum, Gender-Gerechtigkeit oder physisches, geistiges und soziales Wohlbefinden. Jedes Unternehmen kann sich an diesen Zielen orientieren und darauf hinarbeiten – manchmal erfordert es wenig mehr als out-of-the-box-Denken, um nachhaltige Alternativen zu bestehenden Prozessen oder Materialien zu finden. Je mehr Unternehmen Ideen für mehr Nachhaltigkeit entwickeln, umso mehr Lösungen gibt es für bestimmte Problemstellungen. Dadurch erhöht sich die organisationale Resilienz der gesamten Wirtschaft, weil Ausweichmöglichkeiten und Puffer entstehen. Außerdem erhöht nachhaltiges Wirtschaften die wirtschaftliche Stabilität (im Sinne von Langfristigkeit): Denn nachhaltige Systeme zehren ihre Lebensgrundlage nicht auf, sondern stärken sie, damit sie auch in Zukunft Druck von außen aushalten.
Am Beispiel des oben genannten Zieles sauberer Energieversorgung kann das bedeuten, die Stromversorgung des Unternehmens auf regionale regenerative Energie umzustellen und sich damit unabhängig von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas zu machen, die in Krisenzeiten schnell knapp oder teuer werden.
Mit Nachhaltigkeit krisenfest werden
Viele Unternehmen könnten die Synergien zwischen ihren Nachhaltigkeits-Programmen und Resilienzmaßnahmen noch besser ausschöpfen. Wenn Unternehmen eine Ressource identifiziert haben, die für ihr Wirtschaften entscheidend ist und die sich stärker an einem der Nachhaltigkeits-Ziele ausrichten soll, kann es gleichzeitig prüfen: Wie kann das Unternehmen durch diese nachhaltige Alternative auch resilienter werden? Können wir aus dem Umstellungsprozess für die Zukunft lernen und bei zukünftigen Veränderungen widerstandsfähiger agieren? Gibt uns die Umstellung auf nachhaltigere Ressourcen die Möglichkeit, Prozesse mit unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten zu schaffen, so dass im Falle einer Krise mindestens eine Handlungsmöglichkeit bestehen bleibt?
Im April 2020, als gerade die beginnende Corona-Pandemie alles auf den Kopf stellte, ergriff ein Unternehmen aus der Modebranche die Initiative, um Strategien für die Krisenbewältigung zu entwickeln. Im Unternehmen gab es bereits einen ausgearbeiteten Nachhaltigkeits-Plan, der z.B. Geschlechtergerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen, auch in der Lieferantenkette, umfasst. Der Nachhaltigkeitsgedanke spiegelt sich auch in den Unternehmens-Werten wieder. Gemeinsam mit dem HR- und OE-Team identifizierten wir in einem Online-Workshop, welche Faktoren das Unternehmen und die einzelnen Arbeitsbereiche bisher widerstandsfähig machten und wie diese zu den Unternehmenswerten passen. Wir ließen im Workshop viel Raum für Reflexion. Ein starker Fokus lag auf dem Check aller Resilienzschlüssel. Ziel war es, konkrete Handlungsfelder zu identifizieren, in denen im Unternehmen zukünftig die Stabilität und Flexibilität gefördert werden kann. Der Resilienz-Check etablierte sich im Nachgang als wertvolles Orientierungs-Instrument für die Auswahl von Maßnahmen, um nachhaltig resilient zu werden.
Langfristig Nachhaltigkeit UND Resilienz stärken
Nachhaltige Systeme sind auf Langfristigkeit ausgelegt. Daher gehört es zur Planung eines nachhaltigen Wirtschaftens automatisch dazu, die Resilienz solcher Systeme zu stärken: Denn Unternehmen werden immer wieder Krisen durchlaufen, sei es durch biologische Krisenauslöser wie bei der Corona-Pandemie, sozial-gesellschaftliche oder ökonomische Auslöser. Nur wenn sie auch in solchen Krisensituationen resilient sind, können sie langfristig gut dastehen. Das Winning-Team Nachhaltigkeit und Resilienz aber macht Unternehmen krisenfest für die Zukunft, egal wie sie aussieht.
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